Auch wenn die Not nicht groß ist, macht es Sinn eine Strategie zu haben, wie das Unternehmen weiterentwickelt werden kann:
„Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“ (Prinz Philip)
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“ (Philip Rosenthal)
Die Strategie Entwicklung orientiert sich am Leitbild / Vision / Mission des Unternehmens. Für mich ein eindrucksvolles Beispiel einer Unternehmensvision war Disney’s:
„Let’s win the Hearts of Europe“
In dem sehr kurzen Statement ist fast alles gesagt. Es zeigt klar die Richtung mit Teamarbeit, Siegeswille und Emotionen. Konkrete Ziele und Strategien lassen sich daraus ableiten. Auch wenn es oftmals Stabstellen für „Strategische Planung“ gibt, sind die besten Strategien durch Zusammenarbeit in einem kleinen die Organisation repräsentierenden Team und einem Vertreter des Betriebsrats entstanden.
Voraussetzung ist, es sind klare, angemessene Ziele gesetzt und akzeptiert. Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter sollten dahinter stehen, die Ziele müssen „ohne Wenn und Aber“ erklärbar sein und Sinn machen.
Ist das der Fall, folgt eine Bestandsaufnahme der Situation, z.B. in Form einer sogenannten SWOT Analyse (Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats = Stärken, Schwächen, Chancen, Bedrohungen). Um diese so realistisch wie möglich zu erarbeiten, wird systematisch bei Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern, Anteilseignern, Politik, … die Situation erfasst durch Auswertung von
- Statistiken, Controlling Berichten
- vorausgegangenen professionellen Befragungen
- einer genügend großen Zahl von Gesprächen / Interviews
Alles Weitere dreht sich darum, wie die SWOT Situation verbessert werden kann:
- wie können Stärken ausgebaut, Schwächen reduziert werden
- wie können Chancen genutzt, wie Bedrohungen begegnet und Risiken minimiert werden?
Um etwas wirklich Gutes auszuarbeiten, braucht es eine Aufbruch – Stimmung im Strategie Team. Die wird wesentlich durch Auswahl und Zusammensetzung der Team Mitglieder bestimmt. Dazu hier einmal etwas Pathetisches von Goethe:
“ Säume nicht dich zu erdreisten, wenn die Menge zaudernd schweigt. Alles kann der Edle leisten, der versteht und rasch ergreift.“ (Goethe, Faust II)
Bewährt hat sich, aktuelle Zwischenstände zu präsentieren, um Feed Back zu erhalten und Korrekturen und Ergänzungen einzubringen. Folgende Überlegungen, Methoden zur Ideenfindung waren bei der Strategiefindung besonders erfolgreich:
- Nach klaren Geschäftsmodellen vorgehen: z.B. Produkte, Anlagen, Service, Ersatzteile, Dienstleistung … mit ihrer jeweils eigenen Charakteristik. Für Mischformen ist es kompliziert, klare einfache Strategien zu entwickeln, die dann auch noch verständlich kommunizierbar sind.
- Vom Kunden / Markt ausgehen; dazu den Markt segmentieren in Branchen, Regionen, Vertriebskanäle. Das bringt mehr Erkenntnisse als die „große graue Masse“ Markt. Beispielsweise sind die Kunden-Interessen einer Konditorei anders als die einer Supermarktkette, obwohl beide dem Segment Lebensmittel-Industrie angehören.
- Welche technologischen / politischen Rahmenbedingungen werden sich ändern (Beispiel Internet Online Shops)
- kreativitäts-steigernde Methoden anwenden, z.B. die von Edward de Bono: 6 Hüte Methode, laterales Denken
- Wie kann ich zu meinen Gunsten die Regeln verändern? Schönes Beispiel: Wenn man beim 100m Lauf nicht schnell genug ist aber gut springen kann, sollte man den Hürdenlauf erfinden. Da ist die Chance auf Sieg wesentlich größer.
- Was sind Alleinstellungsmerkmale, was ist nicht einfach kopierbar (z.B. Vertriebsorganisation, Service Netz, Referenzen, besondere Technologien …)?
- Wie kann das Geschäft piratenfest gemacht werden, gegen Kopieren geschützt werden?
- Gibt es Möglichkeiten, das Geschäft wirtschaftlich zu erweitern durch Brandlabelling für Mitbewerber, Mehr Marken Strategien oder durch Ergänzung des eigenen Sortiments (Handelsware / Kooperation)?
Ergebnis der Strategie ist ein Plan, der Aufgaben beschreibt: wer, was, wie, wann, wo … zu tun ist. Wie kann die Strategie verständlich auf Kernpunkte zusammengefasst werden, damit sie leichter verständlich wird und besser kommuniziert werden kann? Oder sollte die Strategie geheim gehalten werden? Das jedoch ist ein Widerspruch in sich! Wie will man erwarten, dass Mitarbeiter eine Strategie umsetzen, wenn sie diese gar nicht kennen? Überspitzt gesagt gilt, eine Strategie sollte so gut sein, dass ein Feind, Wettbewerber, der die Strategie kennt, erst gar nicht angreift, weil er weiß, dass er verliert.